Kauf getätigt oder nicht - das ist hier die Frage

Thema wurde von Anonymous, 12. April 2021 erstellt.

  1. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Wir haben immer noch häufig Kunden, die sich bei uns telefonisch melden und darüber beschweren, dass sie von uns zu ihrer Bestellung nichts hören und keine Mails und keine Ware bekommen. Prüfung ergibt dann: Keine Bestellung im System.

    Viele Kunden gehen offenbar nach wie vor davon aus, dass mit Eingabe der Paypal-Zahlungsautorisierung der Kauf vollendet ist.

    Wenn jetzt offenbar bald ein Paypal-Plus-Nachfolger kommt, Vielleicht kann Gambio dann wieder einem intuitiveren Kaufprozess umsetzen? Weil diese Telefonate echte Zeitfresser sind und häufig auch telefonische Bestellungen nach sich ziehen.
     
  2. Dennis (MotivMonster.de)

    Dennis (MotivMonster.de) G-WARD 2013/14/15/16

    Registriert seit:
    22. September 2011
    Beiträge:
    30.984
    Danke erhalten:
    6.095
    Danke vergeben:
    1.079
    Beruf:
    Mann für alles :)
    Ort:
    Weilburg
    Mir begegnet die aktuelle Umsetzung in immer mehr shops. PayPal wird in die Mitte kommen (gerade auch wegen Bonitäts Check usw). Das wird sicher nicht mehr anders werden.
    Problem sind Kunden die nicht lesen und einfach nur sinnlos klicken - das Thema gabs doch schon zick mal.
    Die Kunden müssen sich daran gewöhnen zu lesen was die da klicken und machen. Da führt kein weg dran vorbei.

    Medienkompetenz sollte dringend Schulfach werden ab der 1. Klasse. Wenn ich sehe wie viele jugendliche NULL Ahnung von ihren Smartphones und PCs haben wird mir regelmässig übel.
     
  3. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ich weiß dass wir das Thema schon zig mal hatten, und es wird schlimmer. Mir hat mal ein alter stationärer Shopbetreiber gesagt, kurz bevor er aufhörte: "Man muss sich seine Kunden auch ein bisschen erziehen." Das fand ich einen großartigen Ansatz, den ich bisher nicht auf dem Schirm hatte. Er hat mir ein paar Beispiele dazu gesagt, und ich habe gedacht: Wow, das mache ich auch. Bis ich gemerkt habe, dass sich Online-Kunden nicht erziehen lassen und auch an nichts gewöhnen. Wenn mir als Käufer was nicht gefällt: Einen Klick weiter ist der nächste Shop. Wenn ich ein negatives Kauferlebnis hatte oder der Wettbewerber nen Euro günstiger ist, kann man ja auch mal wechseln. Stammkunden gibt es bei uns nur so lange du die beste Usability, den kulantesten Support und die besten Preise hast. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber grundsätzlich ist das so. Fertig.

    Daher ist das was du schreibst ist KEINE Lösung. Shopbetreiber stehen im Wettbewerb und müssen ihre Bemühungen immer weiter intensivieren ihre Shop Usability so zu verbessern und so intuitiv zu machen, dass die Kunden nicht merken, dass sie dümmer werden. Oder gehst du zu einem Shop zurück, der dir sagt: "So ist unser Checkout. Wenn andere das für dich transparenter machen, dann sind die altmodisch. Du bist zu doof zum Onlineshoppen, also gibt dir mehr Mühe, damit du weiterhin bei uns einkaufen kannst"?

    Also das Problem haben nicht die Kunden: Die können dich schlecht bewerten und zum nächsten Shop weiterziehen. ICH habe das Problem, weil mir die Möglichkeiten fehlen, zeitökonomisch damit umzugehen.
     
  4. barbara

    barbara G-WARD 2014-2020

    Registriert seit:
    14. August 2011
    Beiträge:
    35.352
    Danke erhalten:
    11.198
    Danke vergeben:
    1.601
    Jeder Händler, der PayPal anbieten will, wird über kurz oder lang die Zahlung im Checkout haben, ob dem Kunden das gefällt oder nciht.
    Nehmen wir mal an, dass PP-Plus, bzw. der Nachfolger erst nach dem Checkout weiterleitet.
    Kunde kauft geht durch den Checkout und klickt auf den Kaufen - Button - für den Shop ist der Kauf abgeschlossen, der Bestand wird abgezogen
    Kunde landet jetzt bei PP und will kauf auf Rechnung - und PP sagt "nö, deine Bonität passt nicht"
    Dann hast Du genau das, was Du nicht willst, denn der Kunde kann den Artikel (wenn ein Einzelstück) nicht anders bezahlen, weil der Bestand jetzt 0 ist.

    Die Prüfung muss also in der Mitte stattfinden, das bedeutet aber auch, das der kauf erst anschließend abgeschlossen werden kann
    Die Kunden wollen immer mehr und PP will mehr bieten - das geht nicht ohne Umstellung.
    Das werden Deine Kunden auch woanders kaum noch bekommen
    Vermutlich bestellen sie deshalb dann bei Dir telefonisch :)

    Mach einen leuchtenden Kasten mit auffälliger Schrift und teile den Kunden mit, dass sie am Ende den "Kaufen-Button" anklicken müssen, weil sonst kein Kauf stattfindet.
     
  5. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    #5 Anonymous, 13. April 2021
    Zuletzt bearbeitet: 13. April 2021
    Nee, will ich nicht. Sehe ich auch nicht ein, dass es für dieses Vorgehen Sachzwänge gibt. Weder technische, noch logische noch rechtliche.

    Das geht im Laden auch anders. Ich gehe zur Kasse, sage, ich will das kaufen, der Verkäufer sagt, ok, dann machen wir das. Dann haben wir die übereinstimmenden Willenserklärungen und der Kaufvertrag ist geschlossen. Wenn ich dann merke, ich habe mein Portemonnaie nicht dabei oder meinen Pin vergessen, dann geht die Zahlung halt nicht. Kauf wird storniert, Ware wird wieder ins Regal geräumt. Da sagt aber kein Ladenbetreiber: Moment, bevor wir den Kaufvertrag schließen zeig mir erst dein Portemonnaie.

    Rechtlich hat die Zahlung nichts mit dem Kauf zu tun. Man kann aber sagen: Zahlung gescheitert, Kauf wird (erstmal) storniert. Wir haben ja gerade überall diese APIfizierung, damit nicht alles linear ablaufen muss, sondern damit ein schneller und sicherer Informationsaustausch gewährleistet ist.

    Übertragen für den Shop, rechtliche Betrachtung:

    • Ich als Verkäufer mache durch das Einstellen von Produkten ein unverbindliches Kaufangebot.
    • Kunde bekundet durch Klick auf "Kaufen" seinen Kaufwunsch
    Fall A: Ich bestätige den Auftrag oder liefere die Ware oder der Kunde zahlt erfolgreich - Kaufvertrag ist zustande gekommen.
    Fall B: Zahlung scheitert und / oder ich bestätige den Auftrag nicht: Kaufvertrag nicht zustande gekommen.

    Technische Umsetzung:
    Wenn ein Modulentwickler das so schlampig umsetzen würde, dass danach nichts mehr passiert, dann hast du wohl recht. Aber das wird ja kein Profi machen. Paypal kommuniziert ohnehin mit dem Shop und meldet eine erfolgreiche Zahlung zurück. Warum also nicht den Bestand reservieren und dann entweder final ausbuchen bei erfolgreicher Zahlung, oder wieder freigeben bei gescheiterter Zahlung oder Timeout? Null Problemo, wenn man das machen möchte!

    Wenn Gambios Prozesse, Events, ... das JETZT noch nicht können, dann wäre doch das Refactoring des Checkouts und die Entwicklung eines neuen Paypal-Moduls der IDEALE Zeitpunkt für eine Umsetzung?!
     
  6. barbara

    barbara G-WARD 2014-2020

    Registriert seit:
    14. August 2011
    Beiträge:
    35.352
    Danke erhalten:
    11.198
    Danke vergeben:
    1.601
    Hast du schon einmal in Einem Geschäft etwas per Ratenzahlung gekauft?
    Da wird in der Abteilung ein Vertrag über den Betrag aufgesetzt und nach Bonitätsprüfung abgeschlossen.
    Danach geht man dann mit dem Artikel und dem Vertrag zur Kasse, wo der Artikel eingescannt und mit dem gerade geschossenen Vertrag "bezahlt" wird.
    Da kann man auch nicht einfach raus gehen, weil der Kreditvertrag erst mit dem Kauf wirksam wird - das ist hier nicht viel anders.

    Im Laden ist das bei der Bezahlung auch nicht viel anders.
    Die Ware wird gescannt und der Kunde bekommt die Summe - dann gibt er entweder das Geld - oder die Karte
    Stellt der Kunde jetzt fest "oh da fehlen 10€ - wird der Betrag storniert , nimmt das Terminal die Karte nciht, ist der Kauf auch nciht abgeschossen (die Ware liegt aber deshalb nicht gleich wieder im Regal, die muss durch einen Verkäufer zurückgelegt werden)
    Der kauf ist erst abgeschossen, wenn der Verkäufer auf der Kasse die "Bezahlt" - Taste klickt, bzw. wenn die Kasse die Karte akzeptiert und den Betrag bucht
    Auch wenn der Kunde die Ware schon in seiner Tasche hat, ist der Kauf vorher nicht abgeschlossen.
     
  7. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ich biete keine Ratenzahlung an.

    Der Kaufvertrag kommt nicht mit der Zahlung zustande. Siehe §§ 145 ff. BGB
     
  8. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ist ja auch egal - ich zeige nur auf, dass es eine praktikablere Umsetzung gibt und eigentlich nicht mehr lesen möchte, dass das technisch nicht geht und dass der Kunde sich dran gewöhnen soll. Das ist nicht so. Jedenfalls nicht grundsätzlich.
     
  9. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    20. Januar 2021
    Beiträge:
    403
    Danke erhalten:
    138
    Danke vergeben:
    54
    Ich kann diese technischen Probleme mit PP nicht bestätigen. Habe das einfache PP Modul paypal3 aktiv. Bestellungen rutschen immer durch, selbst wenn PP Zahlung fehlgeschlagen ist. Für PP Zahlung 'erfolgreich', 'schwebend', oder 'Abbruch' habe ich neue Zahlungsstati für die Übersicht erfasst.

    Wie wäre es damit mit Testbestellungen das Problem einzugrenzen? Also, aus Usersicht den Bestellablauf durchzuspielen? Irgendwo muss doch der Bock stecken, oder? ... lässt sich im Anschluss alles stornieren & hinterlässt keinen Schaden.


    ... lediglich die Wucher-Gebühren von PP regen mich auf. Dafür finde ich auch noch eine Lösung. :)
     
  10. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Es gibt ja auch keine technischen Probleme :) Das Problem ist, dass ein paar % der Kunden sich den Warenkorb vollpacken, im Checkout Paypal auswählen, sich bei Paypal einloggen, auf "Zahlen" klicken und dann denken, der Kauf wäre fertig. Ist er aber nicht, weil man nach dem "Zahlen" noch im Shop auf "Kaufen" klicken muss. Das ist nicht intuitiv und gerade ältere Semester kommen damit nicht so gut zurecht und wundern sich, wo ihre Ware bleibt. Und je nach Temperament melden sie sich, so dass man den Umsatz noch telefonisch machen kann, oder sie melden sich gar nicht. Oder sie beschweren sich über den schlechten Service. Oder schreiben dir eine schlechte Bewertung.
     
  11. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    20. Januar 2021
    Beiträge:
    403
    Danke erhalten:
    138
    Danke vergeben:
    54
    .
    ... na immerhin ist das eindeutig. :-D

    ... das ist das 'tägliche' Übel. Schaffen andere aber auch. :-D

    Gutes Gelingen!
     
  12. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ich habe ECHT keine Lust mehr darauf. Schon der zweite diese Woche. Paypal hat nicht geklappt, dann hat er Vorkasse ausgewählt und dann eine Paypal-Lastschrift-Mail bekommen - obwohl er gar nicht mit Paypal gekauft hat. Der Zahlungsprozess ist nicht nur unintuitiv, rechtlich und sachlogisch unsinnig, sondern scheinbar auch nicht so von Paypal vorgesehen, wenn Kunden vor Abschluss des Kaufs schon Emails von Paypal bekommen. Frage daher nochmal: Wäre es möglich, mit dem neuen Paypal-Zahlungsmodul den rechtlich vorgesehenen Weg der Kaufvertragsabwicklung zu nehmen, den jeder kennt und versteht? Also zwei übereinstimmende Willenserklärungen, und dann Abwicklung Zug um Zug?
     
  13. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ich probiere mal, diese Lastschrift-Email zum nicht getätigten Kauf bzw. der nicht ausgeführten Zahlung zu bekommen vom Kunden...
     
  14. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer
    Mitarbeiter

    Registriert seit:
    22. Juni 2011
    Beiträge:
    4.760
    Danke erhalten:
    1.748
    Danke vergeben:
    137
    Die frühzeitige Zusendung des Lastschriftmandats ist leider rechtlich notwendig. Wir hatten uns vor Jahren (bei Einführung von PayPal PLUS, glaub ich) schon mal bei PayPal danach erkundigt: Dem Kunden muss das Mandat „schriftlich“ (in ausdruckbarer Form) vorliegen, bevor er den Kauf abschließt.

    Once again, schöne Größe vom Verbraucherschutzrecht.
     
  15. Anonymous

    Anonymous Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Juni 2012
    Beiträge:
    4.831
    Danke erhalten:
    1.122
    Danke vergeben:
    947
    Ok, aber bei anderen Paypal Zahlungsarten als Lastschrift: Schöne Grüße vom Vertragsrecht...
     
  16. FlorianR

    FlorianR Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    20. November 2015
    Beiträge:
    1.319
    Danke erhalten:
    236
    Danke vergeben:
    933
    Ich finde das auch total zum Kotzen. Viele, viele Kunden verlassen meinen Shop auf der letzten Seite mit der Bestellzusammenfassung ohne final auf KAUFEN zu klicken. Sehe das gut an dem Modul "Offene Warenkörbe" von Xycons. Und auch bei mir fragen sie nach, warum und wieso denn ihre Bestellung nicht kommt.

    Das ist alles in allem nicht verbraucherfreundlich, gerade wenn es im Shop - wie bei L&B - viele ältere Kunden gibt.

    Und es ist mir auch eigentlich wurscht, ob PP das so will, weil, weil, weil, weil. Es ist und bleibt nicht verbraucherfreundlich.

    Andere Shops machen das doch auch anders!?! Kann auch dem Beitrag von Barbara nicht zustimmen, wo sie schreibt: "Jeder Händler, der PayPal anbieten will, wird über kurz oder lang die Zahlung im Checkout haben, ob dem Kunden das gefällt oder nciht." - Nein. Andere Shops lösen das nämlich auch bei einem neuen Shop verbraucherfreundlicher. Gerade die Tage bei Baehr Verpackung bestellt, die seit ein paar Wochen einen neuen Shop haben. Da geht's auch anders. Einfacher.