WaWi mit POS (Kasse)

Hallo zusammen,

bin mal wieder auf der Suche... :-/

Es geht also um eine gut bedienbare WaWi, auf die ich auch mit einem dazugehörigen Kassensystem [POS] zugreifen kann (also 'Multichannel'). Dabei sollte es (natürlich) auch möglich sein Rechnungen zu generieren, falls jemand dan der Kasse einen höherwertigen Artikel gekauft hat, ohne dass die komplette WaWi vor Ort installiert sein muss.

Die Zusammenarbeit mit Gambio GX4 (API) soll dabei sehr gut sein und schick wären gut laufende Schnittstellen zu Amazon und eBay.

Die Kasse soll tatsächlich normenkonform sein (zB eine Verfahrensdokumentation [Programmierprotokoll], die ausdruckbar ist) und dies nicht nur in der Werbung (fälschlich) behaupten.

 

Ich sollte noch ergänzen:

Benötigt wird ein Kundenkartensystem. Ich habe bereits Kundenkarten mit NFC-Technik. Ein wesentlicher Grund für die Auswahl von Faktura-Cash zusammen mit Faktura XP war, dass dort ein solches System bereits implementiert ist. Dabei ist die Einlesetechnik frei auswählbar (optische Codes wie Barcodes, QR-Codes, Magnetstreifen oder eben NFC), wichtig ist dort nur die Weitergabe vom Reader als Tastatur-Eingabesimulation. Das System funktioniert zwar soweit (weshalb ein Wechsel jetzt auch deshalb ärgerlich ist), aber: Ich habe ein anonymes System (so, wie die meisten Bäckereiifilialen z.B.), das nur eine Kartennummer hat und keinen Namen des Nutzers. Das Kassensystem trennt sinnvollerweise Kundennummer und Kartennummer. Jetzt kommt der Haken: ich muss jede Karte für jeden Kunden einzeln einlesen und jede einzelne Kunden-Karteikarte einzeln einrichten. Bei mehreren Hundert Karten macht das erstens nicht viel Spaß und zweitens ist es fatal, wenn man sich vertippt (denn die Kundennr. muss jeweils nochmal manuell eingegeben werden). Das sind so Sachen, die einen wahnsinnig machen...

Werde mir Vario jetzt nochmal anschauen. Dass die Kasse von denen funktioniert, würde ich doch schwer hoffen...

Ich bin mir aber nicht sicher, ob die ein Kundenkartensystem haben; auf der Vario-Website konnte ich nichts Derartiges sehen.

Was noch SEHR VORTEILHAFT wäre: Wenn die Kasse auf einem schlanken Linux-System laufen könnte! Die ewigen Updates und Downloads von Windows nerven und das Windows 11, zu dem man nun ständig gedrängt wird, würde wahrscheinlich auch das Limit meines Kassen-PCs sprengen (ein All-in-one Touchscreen PC von ASUS, der vor allem als POS-PC konzipiert wurde).

 

Es ist wirklich zum Verzweifeln.

Also erstmal zu den Hinweisen hier im Faden:

1) Lexware
Auf den eigentlichen Produktseiten von Lexware ist nichts von einem Kassensystem zu sehen, auch wenn man explizit nach 'Lexware Kasse POS' sucht. Das ist ganz offensichtlich kein Hauptprodukt. Irgendwann stößt man dann auf zB diese Seite https://www.lexware.de/lexware-kasse/efsta/ , die eher ein Hinweis auf einen Zulieferer ist:
'EFSTA ist Ihr Experte rund um das Thema Fiskalisierung und Ihr Partner bei der Erfüllung individueller nationaler Vorschriften. Als ein führender Hersteller von Fiskallösungen bietet Ihnen EFSTA eine umfassende Plattform,...'

Mit Klick auf 'Preisliste' erscheint dann ein Bild mit 'Lexware KMU-Paket', das für 1 Kasse pro Monat 10,45 € netto aufruft.
Ich kann mich erinnern, bereits vor Jahren auch bei Lexware recherchiert zu haben- ich glaube, da hat sich nichts geändert. Ich meine, damals hätte auch schon sowas Halbherziges gegeben, aber dann auch ohne Kundenkartensystem, was ich zwingend benötige.

Im besagten Link wird aber fast nur die TSE behandelt und auf die fiskalischen Lösungen hingewiesen (die ja sowieso inzwischen Bestandeteil jeder elektronischen Kasse sein müssen), insofern erschließt sich mir dieses Produkt nicht richtig. Eine Dokumentation dazu habe ich auch nicht gefunden- aber höchstwahrscheinlich wird das Kundenkartensystem sowieso fehlen.

2) Vario
Wird ja hier immer wieder genannt. Ich denke, dass diese Software gut sein muss, sonst wären die Preise nicht gerechtfertigt.
Was jetzt schon feststeht: Vario erzeugt rel hohe Kosten. Wenn die Software perfekt und der Support 1a ist, dann haben sich diese Kosten aber auch wieder amortisiert. Allerdings muss der Support dann auch wieder extra bezahlt werden, zusätzlich zu den hohen Softwarekosten (da ist aber Vario nicht der einzige Anbieter).

Konkrete Nachteile sind:
- Wie so oft, ist diese Software Windows-basiert. Das hat zwei Konsequenzen: die POS-Kasse läuft auf Windows udn es besteht die Gefahr von Fehlfunktionen, wenn Microsoft wieder mal ein fehlerhaftes Update verteilt. Einziges Mittel dagegen sind 'Windows für POS' Betriebssysteme, die aber nur an bestimmte POS-Hardwarehersteller ausgeliefert werden. Sonst hilft nur sehr viel Bastelei und / oder Frustrationstoleranz.
- Serverseitig kommt man dann leider auch nicht mit einer günstigen linuxbasierten Datenbank zurecht, sondern muss zum teuren Microsoft SQL Server greifen- das ist auch bei mir leider immer noch der Fall, und ich bezahle monatlich ca 50 €. Vario bietet mW nicht einmal einen Hostingdienst an, sondern sagt, dass man das ja ganz problemlos selbst machen könne und nicht teuer wäre. Naja.
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Es kommt noch ein sehr großes Problem hinzu, das vielen wahrscheinlich gar nicht bewusst ist:
Auch bei 'managed Servern' ist es keinesfalls so, dass die Datenbank nach einem Absturz vom Hoster wieder in Betrieb genommen würde! Manchen mag das klar sein, mir war es das nicht. Aber gerade bei einer WaWi, an der alles mögliche, auch die Kasse, hängt, ist es ja fatal, wenn keiner da ist, der sie nach einem Crash wieder reanimiert. Und ich kenne keinen Hoster, der diesen Service übernimmt. Mein jetziger WaWi-Anbieter verspricht es zwar, aber der hat schon viel versprochen.
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- Wenn ich mich recht erinnere, hab's auch gerade nochmal überflogen, bietet auch Vario kein Kundenkartensystem an. Es gibt eine Gutscheinverwaltung, ich weiß aber nicht mehr, ob man diese dafür hernehmen kann.
- Bei Bezahlterminals (Giro-, Kredit-, Apple/Google-Pay) ist man auf den Koopertionspartner von Vario (Nexi) festegelegt, was für jeden, der bereits ein Terminal angemietet hat, idR gravierende Nachteile hat (Restlaufzeit des Vertrages muss bezahlt werden, evtl. schlechtere Konditionen).

Das ist natürlich unvollständig. Es wäre also für mich nicht so, dass ich mich nur überwinden müsste sehr viel zu bezahlen, sondern ich hätte dann immer noch nicht das ideale Paket.


3) Finos
Finos hatte ich mir angeschaut, ungefähr als es rauskam. Der Support, die ganze Infrastruktur, war so schlecht, dass ich diese Software ausgeschlossen hatte. Und mich würde sehr wundern, wenn sich daran irgendwas geändert haben sollte. Und es wird wohl auch keine Kundenkarten können (weshalb Du ja wahrscheinlich auch eine Alternative suchst, Ralf).


Also, wie gesagt, zum Verzweifeln (/closing tag).


Was wäre denn nicht zum Verzweifeln?
Immer wieder wird gesagt, dass es die ideale WaWi nicht geben kann. Hört sich schlau und fachmännisch an, aber es hat mir noch niemand erklärt, warum das so sein soll. Sicherlich wird es immer wieder Entscheidungen zwischen verschiedenen Optionen geben, aber:

Was könnte denn wohl ein User wollen, der eine WaWi für Onlineshop, evtl. Marktplätze und eine Kasse sucht?
Das wäre doch wohl:
a) Vernünftige REST-APIS zu den Shop- und Marktplatzsystemen, die sehr zeitnah in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Betreibern gepflegt werden

Dazu Folgendes:
Hallo Gambio, @michael und / oder andere (BTW: ist Wilken nicht mehr da?): mein derzeitiger WaWi-Hersteller 'Faktura XP' (m-por media) beklagt, dass es kommunikativ mit Gambio nicht mehr richtig klappen würde und deren REST-API für Gambio-Shops daher nicht mehr richtig gepfegt werden könne. Dummerweise sitzen die User beider Systeme dazwischen und jeder Systemanbieter hat wahrscheinlich seine Version der Wahrheit. Was tun?

b) Eine stabile, qualitativ gut und schlank programmierte Grundlage der Software, die nicht ständig wie Bananaware auf Bug-Meldungen der User hin repariert werden muss

c) Eine gute Oberfläche

d) Eine Kassenoption. Und, ob es die Hersteller glauben oder nicht, viele Betreiber, die sich ein POS-System leisten, möchten auch gerne die Option für eine Kundenkarte. Wer beim Bäcker einkauft weiß dass.
Zur Vorbeugung: Ja, es gibt dafür auch Online-Anbieter mit Auflademöglichkeit via PayPal usw usf. Das braucht man aber nicht wirklich und wenn man es braucht, dann kann man es sich ja einkaufen. Es werden dann aber wieder hohe weitere Systemkosten produziert. IdR braucht man die Möglichkeit einen Reader anzuschließen (Barcode oder NFC), der dann zB via USB in den Kassen-PC gestöpselt wird. Dann sollte ich noch die Möglichkeit haben, entsprechende Rabatte einzustellen und voilà, fertig ist ein Kundenkartensystem.


Wie meine, jetzt nach Jahren wiederholte, Nachfrage bei Buhl / WISO bzw auch bei Deltra / Orgamax nun frustrierenderweise ergab, hat man dort immer noch keine Kundenkarten in der Kassensoftware implementiert - und man hat weiterhin auch gar nicht vor Kundenkarten einzuführen. Das ist dort offenbar absolut festgelegte Firmenpolitik und keiner dort will / kann mir erklären warum.

WISO Mein Büro bzw Orgamax wäre nämlich mein Wunschkandidat, soweit ich das bisher überblicken kann. Wie gut die WaWi mit Gambio zusammenarbeitet ist mir derzeit noch nicht klar. Es nutzt aber alles nichts, wenn ein Hersteller eines an sich anscheinend guten Softwarepakets völlig unverständlich eine wahrscheinlich rel einfach implementierbare Funktion prinzipiell verweigert.

Also... alles wieder auf Anfang...

Hier scheint niemand was zu wissen, oder?

 

Danke, Thomas.
Also Kundenkarte bei Vario geht doch. Ich hatte mir das mal alles tabellarisch aufgeschrieben, aber gestern nicht zur Hand- da musste ich einfach mal meinen Frust herauslassen. :-/

Dass es eine OPI-Schnittstelle gibt, sehe ich jetzt erst. Ich kannte bisher nur ZVT und bin überrascht, dass es da zwei Standards gibt. Ich wollte mein jetziges Verifone Terminal an meine noch verwedete Faktura.Cash- Kasse via ZVT anschließen, was aber nicht funktionierte, da es offenbar einen Fehler in der Protokollübermittlung gibt. Das Verifone Terminal ist als Verursacher höchst unwahrscheinlich, aber natürlich dagt mein Kassenhersteller, dass es bei allen anderen Kunden funktionieren würde. Nun ja. Jetzt läuft das Terminal als Stand-Alone-Gerät und die Zahlungen werden in der Kassensoftware als Kartenzahlung gebucht.

Danke, Kai.
JTL hatte ich vor längerer Zeit mal auf dem Schirm, natürlich. Da gab es aber, außer der einhellig gelobten WaWi, nicht so viel- jedenfalls fiel es, wahrscheinlich wegen fehlender Kasse, aus meinem Suchschema raus. Nun hat JTL offensichtlich aufgedreht; was ich jetzt gesehen habe ist schon wirklich beeindruckend. Ich zahle ja derzeit für Faktura XP ohnehin ca 50 € im Monat für eine mickrige MS SQL Datenbank, da relativieren sich die Kosten, v.a. wenn ich mir die Clouddienste von JTL anschaue. Da bekommt man im 'Basic' Tarif für ca 40 € im Monat eine ganze Menge.

Aber...
Vermutlich ist das (mindestens) der Grund, warum JTL (ärgerlicherweise) seinerzeit für mich ausschied- und ich fürchte, auch jetzt: Keine Kundenkarten, auch hier. Ich frage mich immer wieder: WARUM?????
Herrgott, es kann doch, besonders für einen Laden wie JTL kein unüberwindbares Hindernis darstellen, eine einfache Kundenkartenfunktion einzurichten.
Ich habe mir jedenfalls gerade die Dokumentation mal genauer angesehen und Kundenkarten sind definitiv nicht aufgeführt. Ich kann, wie bei Vario, Bargeldzahlungen annehmen und Kartenzahlungen über Vertragspartner oder auch frei wählbar über OPI-Schnittstelle akzeptieren. Dann gibt es noch ein Gutscheinsystem ('JTL Voucher'), das allerdings mit mind. ca 20 € im Monat kostenpflichtig ist, dafür aber viele Möglichkeiten bietet (produktübergreifend in JTL-Shop, JTL-POS und Drittsystemen).

Das sind die Momente, da macht sich wieder der Frust breit. Alles scheint bestens- aber dann passt es doch nicht. Werde mal nachfragen bei JTL, aber ich bin da pessimistisch. Wenn die das hätten machen wollen, dann wäre es schon da. Ich vermute eine Grundsatzentscheidung, ähnlich wie bei Deltra / Orgamax bzw Buhl / WISO. Vielleicht weiß hier jemand Näheres? Im Extremfall befürchtet man vielleicht Probleme mit dem BaFin (Bundesamt für Finanzen), das für Zahlungsverkehr, Banken, Versicherungen, etc zuständig ist. Hier werden Tatbestände relevant, die Zahlungsströme in größerem Umfang betreffen, etc. Ich könnte mir vorstellen, dass durch (aus meiner Sicht fragwürdige) Rechtsberatung die Hersteller befürchten belangt zu werden, weil sie einen vermeintlich illegalen Zahlungsweg ermöglichen- was natürlich völliger Quatsch ist, denn dann würde sich jeder Inverkehrbringer und evtl. auch Nutzer einer Kundenkarte strafbar machen. Also nur so eine gesponnene Idee...
Oder hat JTL-POS etwa doch eine Kundenkartenfunktion, die nur nicht dokumentiert ist?

 

Hallo Lothar,

Danke, aber:

Ich würde es auch gerne damit probieren, aber die wollen mich nicht :-/

Hallo Gerry,

interessanter Ansatz- der Shop als WaWi. Müsste man mal drüber nachdenken. LaCash sagt mir auch was, hatte mir diese Kasse seinerzeit sicherlich auch mal angesehen, wahrscheinlich war es auch hier das fehlende Kundenkartensystem, das zur Nichtauswahl führte.

'Eierlegende Wollmilchsau' ist ja gar nicht notwendig, wenigstens nicht für mich. Halt eine gute WaWi mit gutem Shopconnector und guter Kasse mit Kundenkarten, das ist alles. Wenn Du keine Kundenkarten brauchst, schau Dir mal JTL an. Aber je nachdem was Du machst, ist Dein System doch ok, es läuft ja scheinbar.