Eurer Meinung nach, wie viel darf der Versandpreis betragen?

Thema wurde von Anonymous, 14. Mai 2025 erstellt.

  1. Anonymous
    Anonymous Erfahrener Benutzer
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    Es wurde bereits viel geschrieben, allerdings glaube ich wir sind hier irgendwie vom Thema abgekommen. Es ging mir in erster Linie um den Versandpreis ins Ausland, (nicht im Inland) und um die Kosten für den Bevollmächtigten pro EU-Land.

    Versandkosten in den Artikelpreis mit ein kalkuliert
    Ich habe jetzt paar mal gelesen, dass ihr die Versandkosten in den Artikelpreis mit einkalkuliert. Dies funktioniert nur bedingt. Genau wie ich, habt ihr ja bestimmt unterschiedliche Versandkosten bei den Dienstleister fürs Ausland und fürs Inland, wie soll dies gehen? Dann müsste ja der teuerste Versand in den Artikelpreis mit einfließen oder aber ihr versendet nur im Inland. Dazu kommt ja noch wie ich ja bereits schrieb, wie wollt Ihr die Kosten des Bevollmächtigten einbeziehen? Denn auch hier werden bestimmt unterschiedliche Kosten je nach Land und je nach Anbieter anfallen.

    Dann funktioniert dies ja auch nur je nach Branche und kann sicher nicht auf alle Branchen übertragen werden. Dies funktioniert vielleicht wenn man selbst Hersteller ist und die Verkaufspreise selbst festlegen kann. Bei Produkten die auch andere Händler verkaufen wird es ja dann schwieriger. Es wird ja oft so gehandhabt, dass man nicht über dem UVP des Herstellers verkauft. Meist sogar darunter, wenn man nun aber noch die Versandkosten in den Produktpreis einberechnet, was bleibt dann noch.

    Beispiel 1:
    Ein Produkt kostet 50 Euro im UVP, die Kosten für den Auslandsversand betragen 12,50 Euro.
    Die Marge beträgt etwa 40% vom UVP, also 30 Euro Einkaufspreis.
    30 Euro + 10,50 Euro Versand kosten ohne 19% MwSt. ergibt 40,50 Euro.
    Verkauft wurde der Artikel für 62,50 Euro mit MwSt. und Versandkosten (52,52 Euro ohne 19% MwSt.).
    52,52 Euro - 40,50 Euro bleiben also noch 12,02 Euro übrig.
    (Dieses Beispiel ist wichtig für das folgende Beispiel, weiter unten)

    Versandpreis ins Ausland:
    Ich möchte noch einmal kurz erklären warum ich diese Frage gestellt habe. Die meisten Shops liefern ja nicht nur in ihrem eigenen Land, sondern auch in andere EU Länder. Dabei gibt es dann EU Länder wo man vermutlich nicht viel oder sehr wenig hin liefert, dennoch hat man dort ein paar Kunden, die man vielleicht nicht verlieren will.

    Beispiel 2 für den Versand ins Ausland:

    Ich gebe ein Beispiel, man hat z.B. ein Land wo man ca. 50 Kunden hat, übers Jahr gesehen. Das war bis jetzt kein Problem, denn die Rechnung ging auf. In den Versandkosten für den Kunden waren die Gebühren und die Kosten bereits mit einkalkuliert. Nun kommen aber neue Kosten. Kalkulieren wir mal mit 300,- Euro pro Jahr für einen Bevollmächtigten. Klingt nach wenig, rechnen wir aber weiter, 300 Euro dividiert durch 50 Kunden ergibt 6,- Euro. Diese 6 Euro müssten nun irgendwie an den Kunden verrechnet werden. Wenn ich nun bereits für den Auslandsversand 12,50 Euro (Beispielsweise) fragen würde, wären das plötzlich 18,50 Euro. Das würde dann aber weiter heißen, dass die Zahl der 50 Kunden für jene Land nicht fallen darf.

    Für das EU-Land X hat man 2024 50 Kunden gehabt. Der Bevollmächtigte kostet 300,- Euro
    300 Euro Bevollmächtigter / 50 Kunden = 6 Euro

    Im Beispiel 1 hatten wir 12,02 Euro noch übrig, jetzt geht etwa die Hälfte weg.
    12,02 Euro - 6 Euro ergibt= 6,02 Euro bleiben noch.

    Beispiel 3 für den Versand ins Ausland:
    Man kann ja nicht sicher sein ob es 2025 oder 2026 noch bei 50 Kunden für jenes Land bleibt, es kann runter oder rauf gehen. Schätzen wir mal es würde runter gehen, von 50 Kunden auf 30 Kunden.

    Im Beispiel 1 hatten wir 12,02 Euro noch übrig.
    300 Euro Bevollmächtigter / 30 Kunden = 10 Euro
    12,02 Euro - 10 Euro ergibt= 2,02 Euro bleiben noch.

    Die Zahlen und Preise dienen natürlich nur als Beispiel. Den Preis für den Bevollmächtigten habe ich aus einer Preistabelle von einem österreichischem Anbieter. Dieses Preise können natürlich je nach Anbieter nach oben oder nach unter variieren.

    Diese Kosten für den Bevollmächtigten pro EU-Land muss man irgendwie wieder herein bekommen. Die Frage die sich mir da aufdrängt ob man dies über die Versandkosten tun könnte. Doch wie viel wäre ein Kunde breit zu zahlen, war die Frage? Es geht mir darum heraus zu finden, wie viel von den neuen Kosten man in die Versandkosten einberechnen kann, die der Kunde zahlt. Kann man wirklich z.B. 18,50 Euro für Versand ins Ausland berechnen, würde das noch einer zahlen?

    Das Problem:
    Das Problem ist ja, dass diese neuen Kosten von einem Bevollmächtigten auch dann anfallen wenn kein Kunde etwas kauft. Es sind Fixkosten, ob nun 50, 100 oder nur 1 Kunde etwas bestellt. Dann hängt es noch davon ab welches Produkt und wie viel die Kunden pro Bestellung in jenem Land kaufen. Die Beispiele waren jetzt mit 50 Euro als UVP und jeweils pro Bestellung mit einem Produkt angesetzt. Es gibt ja auch Produkt die z.B. 25 Euro kosten.

    Beispiel 4:
    Ein Produkt kostet jetzt nur 25 Euro im UVP, die Kosten für den Auslandsversand betragen 12,50 Euro.
    Die Marge beträgt etwa 40% vom UVP, also 15 Euro Einkaufspreis.
    15 Euro + 10,50 Euro Versand kosten ohne 19% MwSt. ergibt 25,50 Euro.
    Verkauft wurde der Artikel für 37,50 Euro mit MwSt. und Versandkosten (31,51 Euro ohne 19% MwSt.).
    31,51 Euro - 25,50 Euro bleiben also noch 6,01 Euro übrig.
    300 Euro Bevollmächtigter / 50 Kunden = 6 Euro
    6,01 Euro - 6 Euro ergibt= 0,01 Euro bleiben noch.

    Die Zahlen und Preise dienen natürlich nur als Beispiel.

    Fazit:
    Ich überlege daher ernsthaft, meinen Online-Shop entweder zu schließen oder den Versand nur aufs Inland zu beschränken. Nur Inlandsversand hat auch seine Vorteile, weniger Bürokratie und weniger Kosten. Nachteil, man erreicht nicht alle Kunden. Was ist eure Meinung? Soll man sich auf den Inlandsversand beschränken?

    Diese Berechnung ist meines Erachtens nach Falsch, denn die Preise für Verpackung sind oft Fixpreise (Kartonage, Umverpackung, usw.), der Preis für den Bevollmächtigten in jenem EU-Land wird vermutlich ein Fixpreis sein, die Gebühren für Verpackungslizenzierung können zwar je nach Menge variieren, doch die einmaligen Kosten sind auch Fixkosten. Diese Kosten sind in deinem Versandpreis nicht wirklich berücksichtigt worden. Wenn der Versanddienstleister 10 Euro für ein EU-Land berechnet und du 10% für Handling, müsste 1 Euro alle Kosten abdecken. Also alle Kosten für Kartonage/Umverpackung, Verpackung (innen), Klebeband, Aufkleber, Bevollmächtigter und die Verpackungslizenzierung für das jeweilige EU-Land. Das wiederum würde bedeuten dass deine Verpackung nur 0,17 Euro kosten darf, dein Klebeband nur 0,17 Euro, dein Aufkleber nur 0,17 Euro, die Verpackungslizenzierung nur 0,17 Euro veranschlagen darf und der Bevollmächtigter ebenfalls nur 0,17 Euro. Rechnen wir weiter, 300 Euro als Beispiel für den Bevollmächtigten, würde bedeuten dass du 1764,71 Paket pro Jahr pro jenes EU-Land verschicken musst, damit die Kalkulation für den Bevollmächtigten aufgehen würde.

    In mehreren Kundengesprächen die ich in meinem Laden geführt habe, habe ich herausgehört, dass viele Kunden glauben, dass wenn sie etwas bei Amazon bestellen und kaufen, dass Amazon auch der Händler ist. Die Kunden merken nicht einmal, dass Sie zwar die Plattform Amazon nutzen aber bei einem Händler kaufen der nicht Amazon ist. Das hat man auch bei anderen Plattformen und ehrlich gesagt ist mir dies auch schon mal passiert.


    Mit der Sendungsnummer finde ich schon gut, aus einem einfachen Grund man kann nachweisen, dass der Kunde das Paket erhalten hat oder falls das Paket verloren ging, kann man in etwa ersehen wo genau es verloren ging. Sowohl als Händler als auch für den Kunden. Ich schicke seit Jahren nur noch als Paket mit Sendungsnummer. Natürlich kostet dies wiederum mehr als nur ein Maxi-Brief.
     
  2. Dennis (MotivMonster.de)
    Dennis (MotivMonster.de) G-WARD 2013/14/15/16
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    Ausland hab ich (bzw. meine Frau) nur bei Amazon und da nehmen wir dann 8 EUR extra. Obwohl die Artikel nur 10-15 EUR incl. DE Versand sind. Im EU Land ist aber evtl. Rücksendung von Amazon Kunden extrem teuer wenn die nicht vorab kontakt aufnehmen. Und ich will eigentlich auch nicht in jedes Land was schicken, aufgrund der ganzen Vorgaben und Verpackungsmüll Gedöns. Die Kleinteile schick ich als Einschreiben wenns mal vorkommt.
    Aber da ihr ja viel mehr schicken werdet ist das immer schwer von aussen zu beurteilen.
    Export denke ich sollte der Versand immer normal weitergegeben werden. Wer im Ausland bestellt weiß meistens auch dass es Versandkosten gibt. Anders als die Inland verwöhnten Deutschen mit alles Kostenlos bekommen.
     
  3. markus_wick
    markus_wick Erfahrener Benutzer
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    #23 markus_wick, 20. Mai 2025
    Zuletzt bearbeitet: 20. Mai 2025
    Die eigentliche Frage die Du stellst, kann so natürlich niemand beantworten: Wie viel Deine Kunden zu zahlen bereit sind hängt stark von Deinen Artikeln ab. Das kannst Du am Ende am Besten beurteilen, denke ich.

    Ich würde zwei Konzepte vorschlagen (wobei ich das zweite bei mir nutze):

    1) Mach Versandzonen und bündle darin Länder mit ähnlichen Konditionen, die Du mit einem Versandpreis abbilden kannst, also Länder bei denen Versandkosten + Verpackung und Handling + Verpackungslizensierung in etwa auf einen ähnlichen Betrag kommen. Nimm dann die höchsten Kosten eines Landes, kleiner Puffer obendrauf, das ist dann der Versandpreis für diese Zone, die z.B. Polen, Österreich, Spanien und Portugal umfasst. Damit legst Du die tatsächlich anfallenden Kosten auf den Kunden um. Die Versandmengen können variieren, ja, aber wirklich zu 100% kannst Du das ja nicht abbilden, da Du die Versandmengen eines Jahres ja erst am Jahresende weisst. Das ist dann Dein Risiko Deswegen oben: + einen kleinen Puffer obendrauf. Du kannst natürlich auch für jedes Land eine eigne Versandzone machen, dann musst Du aber das Versandmodul duplizieren, das kann nicht unbegrenzt viele Zonen. Deswegen mein Vorschlag des Bündelns ähnlicher Länder.

    2) Mir ist das Schätzen und so zu aufwändig, ich machs anders: alle halbe Jahre klick ich auf ein Knöpfchen in meiner Warenwirtschaft, das wirft dann drei Zahlen aus:
    • Tatsächlich angefallene Versandkosten (incl. Material, Recycling etc.) über alle Länder und alle Verkäufe.
    • Tatsächlich eingenommene Versandkosten aus Verkäufen
    • Die Differenz von beiden.

    Ein paar hundert Euro Differenz bin ich bereit zu tragen. Wird die Differenz zu hoch, passe ich ALLE Versandkosten etwas nach oben an. Wenn ich also sehe: Ich habe 1000 Euro Mehrkosten durch den Versand bei 2000 Paketen, wird jede Versandart teurer gemacht vom Brief bis zum Paket nach Lummerland. Briefe anteilig etwas weniger, Auslandspakete etwas mehr, Inlandspakete in der Mitte. Das geht flott und übersichtlich. So dass am Ende etwa 1000.- Euro Mehreinnahmen beim künftigen Versand herauskommen.
     
  4. Anonymous
    Anonymous Erfahrener Benutzer
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    Habe ich dies jetzt richtig verstanden, du schaust eher auf den gesamten Versand, also alle Länder in einen Topf und dann einfach die Differenz? Du bewertest also nicht ein einzelnes Lieferland, ob es sich lohnt oder nicht?
     
  5. markus_wick
    markus_wick Erfahrener Benutzer
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    Ja, richtig verstanden. Alles in einen Topf, Quersubventioniert sozusagen.
     
  6. mumus-1
    mumus-1 Erfahrener Benutzer
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    ....und mal einlesen https://www.verpackungsgesetz.com/ , falls n.n. geschehen.
    Es ändert sich ja 2026 einiges in Bezug auf Bevollmächtigte in anderen EU-Ländern.
     
  7. Angels Garden Dekoshop
    Angels Garden Dekoshop Erfahrener Benutzer
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    Ich brech bei uns die Kosten für den Bevollmächtigten nicht auf den Artikelpreis runter, wäre mir viel zu aufwändig.

    Haben beim Auslandsversand 14,99 € an Versandkosten in die belieferten EU Länder, ohne Freigrenze.
    Wird ohne Probleme angenommen, die meisten Kunden wissen, das der Versand ins Ausland mehr kostet.

    Aktuell benötigen wir nur für Österreich einen Bevollmächtigten, der hier nicht weiter ins Gewicht fällt.

    Sollte es für alle Länder Pflicht werden, werden wir uns anschauen was an Umsatz pro Land gemacht wird und sehen dann, ob es sich rentiert oder nicht. Notfalls wird er Versandpreis um ein oder zwei EURO angehoben.

    Wenn der Kunde den Artikel haben möchte, zahlt er dies eben, wenn nicht, fliegt das Land entsprechend im nächsten Jahr raus.

    Ist zwar nicht mein Verständnis vom freien Binnenmarkt EU, aber solange alle Länder ihr eigenes Süppchen kochen gehts nicht anders.