EU-Umsatzsteuerreform – Wie Gambio euch jetzt hilft

08. Juni 2021

Für Cloudshops steht das Modul im Modul-Center zur Installation bereit. Selbstgehostete Shops können es sich über den Gambio Store bzw. den AutoUpdater installieren.

Moin moin! Das grundlegende Thema ist den meisten wahrscheinlich schon bekannt: Zum 01.07. wird die Umsatzsteuer in der EU reformiert. Kurz zusammengefasst: ab einem Gesamtumsatz von >10.000€ im EU-Ausland müssen Onlinehändler:innen die jeweilige Steuer des Ziellandes anzeigen und abführen (das ist zentral möglich).

Welche Fragen ergeben sich für (Gambio) Shopbetreiber:innen?

Insgesamt stehen hier mehrere Themenkomplexe miteinander im Zusammenhang:

  1. Die Darstellung korrekter Preise für Kund:innen je Lieferland
  2. Die Preisberechnung bzw. ‘krumme’ Preise je Lieferland
  3. Die korrekten Steuereinstellungen für Artikel je Lieferland

Die ersten beiden Punkte sind dabei die einfacheren, der dritte sehr abhängig z.B. vom jeweiligen Sortiment.

Wir haben das Thema intern seit längerer Zeit auf dem Tisch liegen und uns u.a. auch mit unseren Rechtspartnern abgestimmt. Wir möchten euch jetzt einmal darüber informieren, wie wir die Dinge sehen und wie wir euch helfen wollen, die nötigen Anpassungen in eurem Shop durchzuführen.

 

Die Preisdarstellung

Der Shop bietet aktuell bereits die Möglichkeit, über die Weltkugel im Header auf jeder Seite das Lieferland auszuwählen und so auch direkt die richtigen Endpreise für jedes Land anzuzeigen (Einstellungen –> Wohnort im Top-Menü aktivieren). In Absprache mit IT-Recht Kanzlei wäre die optimale Lösung, diese Auswahl beim ersten Aufruf des Shops ein wenig mehr hervorzuheben, so dass sie sichtbarer wird. Dafür könntet ihr bei Bedarf die Top-Bar unter Inhalte → Shop online/offline nutzen.

Die Preisberechnung

Wir sehen, dass die absolut Mehrheit der Händler:innen erreichen will, dass ihre Nettomarge gleich bleibt, den Kund:innen also unterschiedliche Bruttopreise, je nach Mehrwertsteuersatz des Ziellandes, angezeigt werden. Das entspricht dem Verfahren, das zum Beispiel auch schon lange beim Einsatz unterschiedlicher Währungen im Shop zum Einsatz kommt und abgedeckt ist/wird. Was nicht funktionieren wird, ist einen immer gleichen Bruttopreis anzuzeigen und den Nettopreis je nach Zielland der Lieferung dynamisch passend zurückzurechnen.

 

Die Steuereinstellungen

Ab einem Gesamtumsatz von >10.000€ im EU-Ausland müssen Onlinehändler:innen für ihre Artikel die Steuern des jeweiligen Lieferlandes anzeigen und diese auch im jeweiligen Land abführen. Das kann zentralisiert über das OSS-Verfahren geschehen.

Hier einmal vorweg: Ob und wann ihr das tun müsst und wie das OSS-Verfahren funktioniert, können wir euch nicht sagen, das müsst ihr mit euren Steuerberater:innen klären.

Was wir tun können und werden, ist Folgendes:

Aktuell werden viele von euch im Shop die beiden Steuerklassen ‘Standardsatz’ und ‘ermäßigter Steuersatz’ mit jeweils (für Deutschland) 19 bzw. 7% Steuern für eure Artikel aktiviert haben. Mit anderen Worten: ihr berechnet den deutschen Steuersatz auch für Käufer:innen aus dem Ausland. Das ist auch weiterhin okay, solange ihr die 10.000€ Gesamtaußenumsatz nicht überschreitet.

Wenn ihr diese Grenze jedoch reißt, dürft ihr eben nicht mehr die deutschen Steuersätze anwenden. Das bedeutet, ihr benötigt mindestens zwei neue Steuerklassen.

 

Wie Gambio euch jetzt hilft

Wir werden euch über ein Modul im Gambio Store zwei neue Steuerklassen und eine Möglichkeit der pauschalen Zuweisung zur Verfügung stellen (geplante Kompatibilität: ab v3.9 über den AutoUpdater).

Die neuen Steuerklassen

Konkret bedeutet das, dass mit der Installation des Moduls zwei neue Steuerklassen hinzugefügt werden:

  • Europäische Standardsätze und
  • Europäische ermäßigte Steuersätze

In diesen Steuerklassen werden sämtliche Standard- bzw. ermäßigten Steuersätze für die jeweiligen Länder hinterlegt sein. Bei Europäische Standardsätze also z.B.

  • Belgien mit 21%
  • Bulgarien mit 20%
  • Tschechien mit 21%
  • usw.

Vereinfachte pauschale Zuweisung

Mit im Modul dabei sein wird eine Möglichkeit der vereinfachten pauschalen Zuweisung von Steuerklassen zu Artikeln.

Beispiel:
ihr wählt im Dropdown links Standardsatz und im Dropdown rechts Europäische Standardsätze und drückt dann auf zuweisen. Dann wird in dem Moment pauschal bei allen Artikeln mit der alten Steuerklasse die neue zugewiesen.

Nachdem ihr euren Artikeln diese neuen Steuerklassen zugewiesen habt, sind dort für jedes Lieferland die Standard- bzw. ermäßigten Sätze hinterlegt und die Preise werden anhand dieser Werte und dem Lieferland berechnet.

Damit dürften für viele von euch bereits die Anforderungen erfüllt sein.

Hinweis: Denkt daran, dass ihr ggf. auch die Zuordnung von Steuerklassen in den Versandkosten anpassen müsst, das passiert nicht automatisch.

Vorschau des Moduls im Shop:

Ansicht Steuermodul im Shop

Ist das wirklich alles?

Leider nein: wenn ihr z.B. Artikel im Sortiment habt, die in einem oder mehreren EU-Ländern nicht nach dem Standardsatz des Landes versteuert werden, in anderen aber schon, dann braucht es ggf. für diese Artikel individuelle Steuerklassen, die das abdecken.

Inwiefern das für euch nötig ist oder nicht, können wir leider nicht beantworten. Auch können wir nicht für jeden Einzelfall vorgefertigte Steuerklassen hinzufügen, da die Möglichkeiten im Grunde unendlich sind.

Solltet ihr aber nun individuelle Einstellungen benötigen könnt ihr dieses folgendermaßen vornehmen:

 

  • unter Land/Steuer → Steuerklassen eine neue Steuerklasse anlegen
  • ggf. unter Steuerzonen neue Zonen hinzufügen (dürfte in der Regel nicht nötig sein)
  • unter Steuersätze je Steuerzone einen Steuersatz erstellen und der Steuerklasse hinzufügen (hier z.B. ein Steuersatz für Belgien mit 26%, zugewiesen zur Steuerklasse ‘Sondersteuer’)
  • den betroffenen Artikeln die neue Steuerklasse hinzufügen

So habt ihr die Möglichkeit, jeden potenziellen Einzelfall abzudecken.

Hinweis:
Eine ausführliche gesonderte Anleitung zum Anlegen von Steuersätzen im Gambio Shop findet ihr hier

Wir werden diesen Artikel in den kommenden Wochen immer aktuell halten und z.B. durch Screenshots ergänzen. Fragen könnt ihr gerne in den Kommentaren stellen.


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